“Wir wollen Spuren hinterlassen und wir wollen etwas zum Besseren verändern,” das sagt Claudia Stöckl über ihre Arbeit für ZUKI- Zukunft für Kinder

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Im Juli traf ich Claudia Stöckl im Ö3 Haus in Wien

Im Juli traf ich Claudia Stöckl im Ö3 Haus in Wien.

Claudia Stöckl kennen die meisten als die charmante Gastgeberin der wöchentlichen Radioshow Ö3 Frühstück bei mir, die sie seit nun mehr über 20 Jahren in die Wohnzimmer berühmter Persönlichkeiten bringt. Im Sommer dieses Jahres wurde sie mit dem Österreichischen Radiopreis für ihre journalistische Arbeit ausgezeichnet.

Preise hat sie nicht nur als beste Radio-Moderatorin des Landes verdient, sondern auch für ihr Engagement für den Verein ZUKI – Zukunft für Kinder. 

Als ehrenamtliche Obfrau setzt sie sich gemeinsam mit Marlies Steinbach für Strassenkinder im indischen Kalkutta ein, versorgt sie mit einem Dach über dem Kopf, Essen, Medizin und einer Ausbildung.

Hunderte Kinder haben dank des Engagements von ZUKI nicht nur Paten gefunden, sondern auch eine neue Zukunftsperspektive.

Schulleben in einer ZUKI Schule

Zu Besuch in einer ZUKI-Schule Photo Credit: Sissy Steinbrecher https://www.eyeem.com/u/999greatfeelings

Es begann alles vor gut zehn Jahren mit einer Indien-Reise.

Das Elend in Indien so hautnah zu erleben hat Claudia Stöckl wie so viele Indienreisende sehr berührt. Sie wollte nachhaltig helfen und bei einem schicksalshaften Osteressen mit ihrer Familie erfuhr sie von der engagierten Arbeit eines kleinen, ambitionierten Vereins namens ZUKI Zukunft für Kinder. Der Rest ist Geschichte. Kurz später übernahm sie ihre erste Patenschaft.

Claudia Stöckl verrät in diesem Interview warum sie unbedingt ein Mädchen unterstützen wollte, warum Indien rührt und welch enge Beziehung sie in den vergangenen 10 Jahren zu ihren Patenkindern entwickelt hat. 

Wenn wir etwas zur Umverteilung beitragen wollen, dann müssen wir ihre Lebensumstände verbessern dort wo sie leben,” sagt Claudia.

Doch für Claudia Stöckl endete der Einsatz nicht mit der Übernahme einer Patenschaft um aus diesen benachteiligten Strassenkindern Schulabsolventen zu  machen.

Sie motiviert andere, eine Patenschaft zu übernehmen und zieht als ehrenamtliche Obfrau hinter den Kulissen die Fäden für Benefizveranstaltungen, Fundraising, und strategische Entscheidungen.

Sie berichtet in ihrer Freizeit bei Veranstaltungen über die ZUKI-Arbeit und ist das berühmte Gesicht des Vereins – nicht ohne zu betonen, dass es der Verdienst des gesamten ambitionierten Teams in Österreich und Indien ist, die Zahl der Patenkinder in den vergangenen Jahren auf an die 300 Kinder zu erhöhen.

Wenn man Claudia mit Strahlen in den Augen über ihre Patenkinder sprechen hört wenn sie beschreibt wie viel Freude und Erfüllung ihr diese Aufgabe bringt, würde man auch anderen wünschen, sich für ein Herzensprojekt so engagiert einzusetzen.

Nicht allen gelingt es, sich für Anliegen stark zu machen, denn es braucht mehr als nur den Wunsch zu Helfen. 

Man muss sich einen kleinen Push geben weil in der Komfortzone ist es schon verdammt bequem,” reflektiert Claudia.

Es ist nicht immer bequem sich zu engagieren, und es verlangt Claudia viel Kraft ab, ihr ehrenamtliches Engagement mit ihrem zeitintensiven Job als Journalistin zu vereinbaren. Es ärgert sie, dass Menschen, die sich sozial engagieren, oft kleingemacht und als Gutmenschen belächelt werden.

Man muss das in einem Leben vereinen können. Das ist eine riesengroße Herausforderung mit dem Job, mit den 60,70 Stunden die ich arbeite pro Woche und dann noch am Abend ZUKI-Newsletters schreiben und Sitzungen machen und im Urlaub, der kein Urlaub ist sondern eine Arbeitsreise nach Kalkutta, natürlich immer verbunden mit der Freude, diesen Kindern zu begegnen. Aber ich habe mich nicht erholt wenn ich zurückkomme und meine journalistische Arbeit mache, sondern ich bin ziemlich müde nach zwei Wochen Indien in der Hitze und dem Staub und dem Dreck und jeden Tag Besprechungen, Management und Lehrer Meetings und Kinder sehen. Es ist für mich ganz weit weg von diesem Egoismus, der einem oft ein bisschen suggeriert wird,” beschreibt Claudia.

Positiv stimmt, dass es keine Million Euro braucht um nachhaltig Leben zu verändern. 

Das mag platt klingen aber wenn man mit einem Lächeln durch die Welt geht dann ist das auch schon ein Zeichen. Und es stimmt Menschen positiv. Und genauso kann man das mit seinen Taten tun. Es braucht nicht die eine Million Euro – sie ist schön. Aber was ich jetzt in diesen elf Jahren ehrenamtlicher sozialer Tätigkeit gelernt habe, das Wichtigste ist, dass das Geld gut eingesetzt wird,” so Claudia.

Das Wichtigste ist, dass das Geld gut eingesetzt wird Share on X

ZUKI braucht Eure Unterstützung! 4 neue Brunnen sollen errichtet werden. Photo Credit: ZUKI – Zukunft für Kinder/Michael Inman

Gut eingesetzt wurde das Geld als sie einem indischen Mädchen mit einer Gefäßmalformation eine Operation in Österreich ermöglichte. Monatelang kümmerte sie sich gemeinsam mit Pflegefamilien um das Mädchen.

Ich habe bis heute eine so tiefe Verbindung zu ihr und die Tatsache zu wissen, dieses Mädchen wäre gestorben, wenn ich nicht aktiv geworden wäre. Das belohnt mich für alles,” sagt sie und lächelt.

Stolz machen sie die Absolventen, die wandelnder Beweis dafür sind, dass sich der Einsatz, das Engagement und die viele Liebe, die alle Mitarbeiter, Spender und ehrenamtliche Helfer in ZUKI investieren, sich lohnen. 

Als Strassenkinder kamen sie bei ZUKI an und stehen heute mit einer Berufsausbildung selbstbewusst im Leben und können sich und ihre Familie versorgen.

Über die Essenz des Lebens sagt Claudia Stöckl: 

“Ich glaube dass das wirklich das Leben ist: dass man etwas beitragen will zur Verbesserung und jemanden an der Hand zu nehmen und dann wieder gehen zu sehen, das ist wirklich etwas sehr Schönes”.

#impACT

Taten zählen und wirken. Da geben wir Claudia vollkommen recht. 

Ich glaube sehr an Taten: Sich umschauen und überlegen wem gehts nicht so gut in meiner Umgebung und da etwas tun. Share on X


So könnt ihr Taten für ZUKI setzen: 

  • Interessiert ihr Euch für eine Patenschaft? Sendet ein E-Mail an office@zukunftfuerkinder.at an Marlies Steinbach, die unermüdliche Patenmami, die Euch detaillierte Informationen über ZUKI Patenschaften geben wird.
  • Aktuell sammelt ZUKI Spenden für die Finanzierung von 4 Brunnen für ihre Projekte in Indien, die je 1800Euro kosten. Jeder Beitrag zählt! Setzt Euch mit dem ZUKI-Team per Email in Verbindung office@zukunftfuerkinder.at
  • Seid ihr am 18.10.2017 in Wien? Ja! Wunderbar! Dann kommt zum ZUKI-Benefizkonzert. 100% der Einnahmen kommen ZUKI zu gute. Mehr Informationen findet ihr hier.
  • Schaut auf ZUKI’s Facebook Seite vorbei, dort findet ihr Aktuelles und Videos aus Indien. Hinterlasst nicht nur ein Like, sondern teilt es auch mit anderen, wenn euch Claudia’s Arbeit in Indien berührt.

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